Ehrenchorleiter

Ein Artikel aus dem "Berliner Chorspiegel" vom Juni 2003:

Habakuk Traber 20 Jahre Chorleiter im Postchor Berlin

Januar 1983 – nach der fast 20jährigen „Ära Nootbaar“ und der dreijährigen Übergangszeit mit Gerhard Kraatz suchte der Chor einen neuen Chorleiter. Proben zum Begutachten wurden anberaumt. Auch Habakuk Traber kam. Und schon in der Pause stand fest: Das wäre der Richtige für uns. Er kam, probte mit uns und blieb. Es war sprichwörtlich gegenseitige Liebe vom ersten Ton an. Schon drei Monate später musste er seine „Feuerprobe“ bestehen. Und er bestand sie mit Bravour. Eine Chorreise nach Holland war lange vorbereitet worden. Am Ende dieser Reise konnte man feststellen: Es stimmt zwischen beiden, musikalisch und menschlich. Nun begann eine Zeit harter Arbeit. Denn erst drei Jahre später, 1985, gab der Chor wieder ein eigenes Konzert, zu seinem 35jährigen Bestehen.
Die „Ära Traber“ hatte begonnen. Schritt für Schritt erarbeitete er mit dem Chor ein neues Repertoire. Erstmals in der Chorgeschichte sang man ganze Zyklen, z. B. die Motetten von Mendelssohn Bartholdy, Liederzyklen von Nils Gade, Antonin Dvořák oder Zoltán Kodály. Aber auch die heitere Seite der Chorliteratur kam nicht zu kurz, wie z. B. „Lob der Faulheit“ u. a. von Joseph Haydn. Lieder von Stephen Foster und Musicalmelodien (u. a. „Porgy and Bess“, „Oklahoma“, „West Side Story“) vervollständigten das Repertoire des Chores. Um das alles bewältigen zu können, wurden Intensivproben und Chorwochenenden eingeführt.
Bei den jährlichen Chorreisen hat der Postchor Berlin unter der Leitung von Habakuk Traber den musikalischen Ruf unserer Stadt weit über die Grenzen Berlins hinaus gefestigt, z. B. Budapest, Bern, Kanada, Skandinavien, Brünn und Prag. Im Rahmen des großen europäischen Miteinander sang der Chor im vergangenen Jahr in Stettin und wird nun im Herbst nach Warschau fahren.
Dem Postchor Berlin wünschen wir noch viele erfolgreiche Jahre mit seinem Chorleiter Habakuk Traber.
Ernst Paschek